Product-to-Consumer (P2C) Management – eine neue Kategorie im E-Commerce (2024)

Der E-Commerce-Bereich ist in den letzten 25 Jahren enorm gewachsen – von bescheidenen Anfängen zu unglaublichen 4,2 Billionen US-Dollar Umsatz im Jahr 2021. Der elektronische Handel hat sich in jeder Hinsicht zu einer riesigen Wirtschaftsbranche entwickelt, die heute einen Großteil des Einzelhandelsumsatzes ausmacht – von der hohen Produktverfügbarkeit und der großen Akzeptanz bei den Verbrauchern bis hin zur betrieblichen Komplexität und geschäftlichen Raffinesse.

Mit dieser Reife geht jedoch auch ein immer größerer Zeit-, Ressourcen- und Verwaltungsaufwand einher, um die jeweiligen Faktoren (etwa Produktkataloge, Handelssysteme, Feeds, Kanäle und Marktplätze so zusammenzufügen und zu betreiben, dass der Geschäftsbetrieb auf Dauer nachhaltig ist.

Studie zum Thema: P2C Management

Product-to-Consumer (P2C) Management – eine neue Kategorie im E-Commerce (1)

Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Produktkategorien eingeführt, um die zahlreichen Herausforderungen beim Aufbau und Betrieb eines E-Commerce Business leichter zu überwinden. Mit Product Information Management (PIM)-Tools wurde die Verwaltung von Product Feeds und Produktkatalogen einfacher. Enterprise Resource Management (ERP)-Plattformen wurden genutzt, die Supply Chains im E-Commerce im Griff zu behalten. Experience-Management-Plattformen sollten für ein besseres Nutzererlebnis beim Online-Einkauf sorgen. Kunden- und Stammdaten-Tools (CDP, MDM) wurden eingesetzt, um die Flut von Produkt- und Kundendaten unter Kontrolle zu bringen, die durch eine immer größere Anzahl von Feeds, Kanälen und Marktplätzen entstand. Marketing- und Werbedienstleistungen sollten den Absatz und die Produktpositionierung maximieren. Workflow Tools zur Synchronisierung der integrierten Systeme wurden eingeführt.

Die Automatisierung verlagerte sich schließlich von der Verwaltung von Feeds und der Synchronisierung zur automatischen Steuerung und Maximierung strategischer Aufgaben wie Kampagnenmanagement, Content Enrichment und ROI-Optimierung. Ein weiteres Problem war das Arbeiten über kritische Silos und Grenzen hinweg – etwa über verschiedene Länder, mehrere Clouds, verschiedene lokale E-Commerce-Plattformen, mehrere Geschäfte, verschiedene Marken und unterschiedliche Währungen.

Im heutigen E-Commerce geht es darum, Dinge einfacher zu machen

In den 2010er Jahren sah sich der E-Commerce zunehmend mit einer Unmenge an Daten, Kanälen, Systemen und Silos konfrontiert. Dies erfordert die Verwaltung des zeitnahen Datenflusses zwischen all diesen Elementen, den Umgang mit einem sich ständig ändernden Gefüge von ein- und ausgehenden Systemen und operative Prozesse zur Bearbeitung dieser Daten – und das alles auf einem großen und unhandlichen Knotenpunkt von Kernsystemen, der dem Wachstum und dem Potenzial vieler Händler alles andere als zuträglich war.

Aus diesem Grund begannen einige Unternehmen, die sich auf die Unterstützung von Einzelhändlern in diesem schnelllebigen und turbulenten Umfeld spezialisiert hatten, integrierte Lösungen anzubieten, die ein übergreifendes und ganzheitliches operatives System zu dessen Bewältigung erschufen.

Nachdem wir diese Trends eine Zeit lang mit Branchenvertretern diskutiert und die daraus resultierenden Lösungen untersucht hatten, wurde klar, dass eine echte neue Produktkategorie entstand, die eine komplette Ebene über dem Rest der E-Commerce-Lösungen stand.

P2C Management und die Möglichkeiten

P2C Management bietet, kurz gesagt, eine völlig neue Abstraktionsebene für die Funktionsweise eines E-Commerce-Systems. Anstatt die funktionalen Abläufe des E-Commerce-Marketings über Hunderte von Product Feeds und Kundenschnittstellen hinweg manuell zu steuern – oder, was noch schwieriger ist, die Ergebnisse in all diesen Kombinationen effektiv zu optimieren und zu maximieren – bietet die neue Kategorie P2C Management eine zentrale und einheitliche Möglichkeit. Wie in meinem neuen Bericht sehr viel ausführlicher dargestellt, hat eine P2C-Management-Plattform drei wichtige strategische Funktionen:

  • Verbraucher erreichen: Syndizierung in Echtzeit auf einer sehr großen Anzahl von Verbrauchermarktplätzen mit Marketing- und Werbeunterstützung
  • E-Commerce-Management und -Optimierung: Plattformübergreifender Betrieb und kontinuierliche automatisierte Verbesserung des E-Commerce-Geschäfts für eine Vielzahl von Produktanbietern und Verbrauchern
  • Produktdaten-Ökosystem: Umfangreiche Integration aller Quellen für Produktinformationen (Verkäufer, Anbieter, Hersteller)

Im Rahmen der Studie bin ich auf zehn Plattform gestoßen, ei die einige Untergruppen – und manchmal fast alle – dieser Funktionen in einer Weise anbieten, die eine sehr wesentliche und strategische Verbesserung der E-Commerce-Abläufe und Geschäftsergebnisse ermöglichen kann. Diese Lösungen beschreibe ich in einer neuen Constellation Research ShortList, die heute als Zusatzdokument zum eigentlichen Bericht über P2C Management veröffentlicht wurde.

Als aktuelle Lösungen für P2C Management hat Constellation Research bislang Lösungen von Akeneo, ChannelAdvisor, Inriver, Pimcore, Productsup, Riversand, Salsify, Skubana, Syndigo und Webgility beschrieben.

Die formale Definition der Kategorie P2C Management lautet wie folgt:Lösungen für P2C Management bieten einen systematischen Ansatz zur Maximierung der Wirksamkeit von Produktinformations-Wertschöpfungsketten. P2C automatisiert die komplexen Datenflüsse von Produktinformationen in einer E-Commerce-Umgebung fast vollständig. Diese Lösungen ermöglichen die strategische Verwaltung, das Management und die Steuerung über eine unbegrenzte Anzahl von Geschäften, Katalogen, Kundenschnittstellen, Artikeln, Transaktionen und Käufern.

Gute P2C-Management-Lösungen optimieren und maximieren jedes Element der E-Commerce-Umgebung – Inhalte, Marketing, Anzeigen, Preisgestaltung, Kampagnen, Vertrieb, Tests und Fulfillment – und maximieren den ROI und die Nettorentabilität.

P2C lässt sich am besten mit einer Plattform realisieren, die von Grund auf so konzipiert ist, dass sie mit den heutigen hochskalierten und stark integrierten E-Commerce-Umgebungen zurechtkommt. Die wirksame Umsetzung von P2C führt zu höherer Conversion, mehr Umsatz, größeren Margen, schnellerem Wachstum, mehr Wiederholungskäufen, höherer Lagereffizienz und größerem Customer Lifetime Value.

Die Entwicklung von P2C Management

Obwohl sich bislang nur wenige dieser Unternehmen selbst als Spezialisten für diese neue strategische Kategorie beschreiben, bin ich davon überzeugt, dass P2C die Zukunft des E-Commerce ist. Die schiere Komplexität und Schwerfälligkeit des heutigen E-Commerce-Geschäfts mit seinen veralteten, funktional zersplitterten und isolierten Teillösungen ist eigentlich nicht mehr tragbar. Da keiner der Bestandteile eines integrierten E-Commerce-Systems eine geeignete Lösung für das Gesamt-Management, den Betrieb und die Verwaltung bietet, bleiben nur die Lösungen, die auf das Gesamtbild abzielen – von Daten und Systemen bis hin zu Produkten und Kunden.

Meine Untersuchungen zeigen, dass sich die Kategorie P2C Management zum neuen Vorreiter im E-Commerce entwickelt und nach weiterer Entwicklung und Reifung im Verlauf dieses Jahrzehnts zu einer der wichtigsten Kategorien werden wird. Während diese Kategorie notwendig wird, um ein effizientes und profitables E-Commerce-Unternehmen am oberen Ende des Marktes zu werden und zu bleiben, erwarte ich eine Demokratisierung der Kategorie, da sie für weniger reife Unternehmen einfacher zu integrieren, zu erlernen und zu übernehmen ist. Nichtsdestotrotz ist der Markt für P2C Management mit einem Gesamtvolumen von über 11 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 bereits recht groß. Ich freue mich darauf, diese aufstrebende Kategorie bei ihrem Wachstum im Laufe des Jahrzehnts weiter zu beobachten.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf dem Blog von Constellation Research.

Product-to-Consumer (P2C) Management – eine neue Kategorie im E-Commerce (2024)

FAQs

What is P2C product-to-consumer? ›

P2C stands for product-to-consumer. Product-to-consumer management is an approach that businesses use to manage how product data moves between suppliers and buyers. The key element that defines P2C is that it condenses commerce systems into a single management view.

What is a P2C platform? ›

A P2C (product-to-consumer) platform is a technology software that enables companies to plan and execute a product-to-consumer strategy as part of their overall commerce operations.

What do you mean by P2C? ›

Product-to-Consumer (P2C) strategy | Productsup.

What is an example of a C2C product? ›

An example of a C2C website is eBay, which is an online marketplace where individuals buy and sell items through a bidding process. Another example is Craigslist, which is a site that allows users to post classified ads for goods and services specific to local areas.

What is consumer to consumer e-commerce examples? ›

A C2C business acts as a medium for consumers to conduct business with each other. Examples of this business model that comes to mind is eBay, Amazon, Etsy, etc. These online marketplaces are a facilitator for buyers and sellers to connect, whether it's via online auction sites or a standard eCommerce platform.

What is the meaning of P2C payment? ›

Push-to-Card (P2C)

Funds are generally available immediately up to a specified limit based on use case, and funds settle at the time they appear in the account, meaning there is no liability for funds availability.

What does P2P stand for *? ›

What Does P2P Stand For? P2P is short for Peer to peer, which is an Internet protocol for distributing files around the world.

What is B2C in business? ›

The term business-to-consumer (B2C) refers to the process of selling products and services directly between a business and consumers who are the end-users of its products or services. Most companies that sell directly to consumers can be referred to as B2C companies.

What is P2P and C2C? ›

How Does C2C Differ from P2P? C2C stands for customer to customer; P2P stands for peer to peer. Both concepts involve consumers or individuals dealing with one another. The main difference is that with C2C, there is a company or other third party between the buyer and the seller (or sender and receiver).

What does C2C stand for consumer to consumer? ›

C2C stands for “consumer to consumer” or “customer to customer”; it's a business model that fosters commerce between private individuals, usually in an online environment. C2C companies act as intermediaries to foster engagement and help consumers reach bigger audiences.

Is eBay a C2B or C2C? ›

eBay is a consumer-to-consumer (C2C) and business-to-consumer (B2C) online marketplace where people buy and sell a variety of goods and services. There are multiple business models to choose from, including reselling, dropshipping, private label, liquidation or surplus, wholesaling and deep niche.

What are the four consumer purchase classifications? ›

Within the category of consumer products, there are four main classifications: convenience goods, shopping goods, specialty goods, and unsought goods. This article will describe characteristics of goods in each category, provide examples, and discuss relevant marketing strategies.

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